Wie die Österreicher ihr Versicherungswissen einschätzen

 Nur etwas weniger als die Hälfte der Österreicher findet laut einer Teambank-Umfrage ihr Wissen über Versicherungen gut. Unter den Männern ist der Anteil etwas höher als bei den Frauen, bei den mittleren und oberen Einkommen höher als bei den unteren. Die große Mehrheit hält vor allem Fachleute in der Schule sowie Verbraucherorganisationen für besonders geeignet, Finanzwissen zu vermitteln.

48 Prozent der Österreicher kennen sich in der Einnahmen- und Ausgabenplanung für ihren Haushalt nach eigener Einschätzung sehr gut aus, weitere 37 Prozent eher gut. Die meisten fühlen sich hinsichtlich ihres Haushaltsbudgets also im Wesentlichen „finanzfit“.

Wirft man einen Blick auf bestimmte Bereiche, die mit finanzieller Absicherung und Vorsorge zu tun haben, trübt sich das Bild jedoch mehr oder minder stark ein.

Das ist aus den Ergebnissen einer Umfrage herauszulesen, die die Gallup Institut Dr. Karmasin GmbH im Frühjahr 2019 unter 1.000 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren für die Teambank AG durchgeführt hat und nun veröffentlicht worden sind.

Etwas weniger als die Hälfte findet ihr Versicherungswissen gut

In puncto Sparen – darunter werden etwa Sparbuch, Tagesgeld, Festgeld verstanden – kennen sich zwar nach eigenen Angaben noch 72 Prozent „eher“ oder „sehr“ gut aus.

Sowohl bei Kapitallebens- als auch Risikoversicherungen beurteilt aber nur noch eine Minderheit ihr Wissen als eher oder sehr gut, insgesamt 47 bzw. 44 Prozent. Noch geringer ist dieser Anteil, wenn es um Geldanlagen in Wertpapiere, wie Aktien oder Fonds, geht (38 Prozent).

Unterschiede nach Alter und Geschlecht

Die erhobenen Daten zeigen, dass der Anteil derer, die ihr Versicherungswissen als eher oder sehr gut einstufen, bei den Frauen niedriger ist als bei den Männern. Geringfügig höher ist er mit steigendem Alter der Befragten.

Unterschiede nach Alter und Geschlecht und Einkommen

Größer sind die Unterschiede, wenn man nach dem Haushaltsnettoeinkommen gliedert.

So beurteilt in der Gruppe unter 2.000 Euro nur ein gutes Drittel das eigene Versicherungswissen als eher oder sehr gut, in den höheren Einkommensstufen immerhin etwa die Hälfte.

In der Gruppe „4.000 Euro und mehr“ gaben 61 Prozent an, sich bei Kapitallebensversicherungen gut auszukennen.

Wissensaufbau hauptsächlich Aufgabe von Eltern und Schule

Für den Aufbau von Finanzwissen zuständig sind in den Augen der Befragten in erster Linie Eltern und Schulen. 58 bzw. 57 Prozent meinen, diese beiden sollten Finanzwissen vermitteln oder verbessern. 48 Prozent sehen „jeden einzelnen Bürger“ in der Pflicht, Wissen zu erwerben.

39 Prozent erwarten, dass Banken für Finanzwissen sorgen, 36 Prozent sehen darin eine Aufgabe der Verbraucherorganisationen, 26 Prozent eine der Bundesregierung, 23 Prozent eine der Gewerkschaften.

Nur 24 Prozent betrachten Versicherungsunternehmen als für den Aufbau von Finanzwissen zuständig, nur 21 Prozent unabhängige Finanzberater und Versicherungsmakler.

Eignung wird am häufigsten Schulen und Verbraucherschutz attestiert

Die Meinungsforscher wollten nicht nur wissen, wer nach Ansicht der Befragten für die Vermittlung von Finanzwissen sorgen soll, sondern auch, wie die Eignung einzelner „Wissensquellen“ dazu beurteilt wird.

Am besten schneidet hier die „Wissensvermittlung in Schulen durch Fachleute“ ab: 47 Prozent finden dies einen „sehr geeigneten“, weitere 36 Prozent einen „eher geeigneten“ Weg, Finanzwissen aufzubauen.

Ebenfalls gute Werte bekommen unter anderem „Informationen von Verbraucherorganisationen“ (33 Prozent „sehr“, 46 Prozent „eher“ geeignet).

Informationen von Produktgebern – also Banken, Versicherungsunternehmen usw. – hält eine, im Vergleich dazu kleinere, Mehrheit von 61 Prozent für geeignet. Informationen unabhängiger Berater, wie etwa Versicherungsmakler, schreiben 53 Prozent zu, eher oder sehr geeignet zu sein.

 

Quelle: https://www.versicherungsjournal.at/markt-und-politik/wie-die-oesterreicher-ihr-versicherungswissen-einschaetzen-19760.php?vc=newsletter&vk=19760