So investieren die Österreicher

Immobilien stehen für viele Österreicher nach wie vor im Vordergrund, wenn danach gefragt wird, welche Spar- und Anlageformen als attraktiv angesehen werden. Auch klassische Formen wie der Bausparvertrag haben sich stabilisiert. Wie legen die Österreicher also ihr Geld an, um Vermögen zu schaffen?

Immobilien standen laut der Marktforschung GfK im Vorjahr hoch im Kurs: 43 % der Österreicher fanden Wohneigentum ein besonders interessantes Anlageinstrument, 37 % einen Grundstückskauf.

Immobilien wurden damit von mehr Befragten für attraktiv gehalten als Bausparverträge oder etwa Lebensversicherungen.

Zum Vergleich: Vor zehn Jahren lagen die Zustimmungsraten für Immobilien noch bei rund der Hälfte der Nennungen.

Was genau bringt aber diese aktuelle Untersuchung noch ans Licht?

Keine weitere Aufwärtsbewegung bei Immobilien

Im ersten Halbjahr 2019 hat sich nun tatsächlich erstmals seit Längerem eine Stagnation dieser Entwicklung bei den Immobilien gezeigt, berichtet GfK: Immobilien führen demnach zwar immer noch das Ranking an, doch sanken Eigentumswohnung und Haus auf 35 %, Grundstücke rangierten bei 34 %.

„Ob dies der Beginn einer Trendwende ist oder nur ein Zwischentief, sei dahingestellt“, sagt Ursula Swoboda, Commercial Director der GfK Austria.

Die stabile Entwicklung des europäischen Leitzinses, der immer einen starken Einfluss auf die Attraktivität der diversen Spar- und Anlageformen hat, lässt aber die Vermutung zu, dass dies nur ein Zwischentief ist und sich Immobilien auch weiterhin gut an der Spitze des Rankings halten werden, so Swoboda weiter.

Bausparer und Sparbuch nicht mehr weiter abgerutscht

Beendet scheint hingegen der Sinkflug bei klassischen Sparprodukten wie dem Bausparvertrag und dem Sparbuch.

Der Bausparvertrag – 2015 noch mit 43 % an der Spitze – pendelte sich nach einem Tiefstand 2017 (31 %) im vergangenen Jahr bei 33 % ein. Die Werte des ersten Halbjahres 2019 bestätigen die Stabilisierung des Bausparvertrags (32 %).

Das Sparbuch stabilisierte sich zwar auch, allerdings bei bloß 22 %, auf vergleichbarem Level wie Gold oder ähnlich attraktiv wie Investmentfonds oder das Sparen des Geldes zu Hause im Sparstrumpf.

Auch der „Sparstrumpf“ hat nicht mehr zugelegt

Das Sparen zu Hause – also eben im „Sparstrumpf“ – gilt angesichts niedriger Zinsen bei so manchem als interessante Spar- und Anlageform.

Auch hier ist der Aufwärtstrend der letzten Jahre aber anscheinend zum Stillstand gekommen. Im ersten Halbjahr 2019 ist erstmals kein weiterer Zuwachs zu verzeichnen gewesen: Nur mehr 21 % bewerten das Sparen zu Hause als attraktiv.

„Auch hier bleibt es spannend, wie sich die Entwicklungen weiter fortsetzen werden, obwohl ein noch weiterer Anstieg doch überraschend wäre“, meint Swoboda.

Zum Studiendesign

Die GfK-Marktforschung erhebt in regelmäßigen Abständen, welche Anlageformen die Österreicher für besonders interessant halten – und zwar unabhängig davon, ob sie diese selbst nutzen oder nicht.

Seit dem Jahr 2017 werden hierzu jährlich 2.000 Personen ab einem Alter von 15 Jahren befragt.