Mietkosten im Bundesländervergleich: Vorarlberg überholt Wien und Salzburg

Auf die Vorarlberger Durchschnitts-Mietkosten folgen die Bundesländer Wien, Tirol und Salzburg mit Mieten von jeweils 13,70 Euro pro Quadratmeter, wie eine aktuelle Analyse von immowelt.at zeigt. Die günstigsten Mieten werden in Kärnten (9,70 Euro) und Burgenland (7,90 Euro) verlangt.

Laut einer Analyse von immowelt.at ist Vorarlberg bei den Mietpreisen im vergangenen Jahr an Wien vorbeigezogen. Aktuell kostet im westlichsten Bundesland die Gesamtmiete 14,00 Euro pro Quadratmeter.

In Wien ist sie mit 13,70 Euro etwas niedriger. Immowelt.at hat die angebotenen Vorjahres-Mietpreise in den einzelnen Bundesländern mit jenen des Jahres 2017 verglichen. Die Mietpreise sind hierbei Gesamtmieten (Nettomieten inklusive Betriebskosten) bei Neuvermietung.

Der Grund für die neue Spitzenposition Vorarlbergs ist, dass die Mieten von 2017 auf 2018 am stärksten gestiegen sind. Wohnungssuchende müssen mit 11 Prozent mehr rechnen als noch vor einem Jahr.

Die gute wirtschaftliche Lage und die daraus folgende hohe Attraktivität ziehen immer mehr Menschen an. Das Land Vorarlberg rechnet selbst bald mit 400.000 Einwohnern. Das Angebot kann die gestiegene Nachfrage aktuell noch nicht bedienen, obwohl besonders in Städten wie Dornbirn oder Bludenz viel gebaut wird. Die direkten Folgen des knappen Angebots und der teuren Neubauten sind daher, dass die Mieten steigen.

Wien, Tirol, Salzburg: gleiches Preisniveau

Mit derart hohen Sprüngen kann selbst die boomende Bundeshauptstadt nicht mithalten. In Wien haben sich die Mieten im gleichen Zeitraum um 5 Prozent erhöht. Als Konsequenz des stetigen Zuzugs und der steigenden Nachfrage drehen sich dort seit Jahren die Baukräne. Durch die große Anzahl an fertiggestellten Wohnungen konnten vermutlich noch größere Anstiege vermieden werden. Denn selbst im Neubau-Segment lassen sich in den Randbezirken Wohnungen zu moderaten Preisen finden.

Vor einem Jahr war Salzburg noch das teuerste Bundesland für Mieter, nach einer Erhöhung von 4 Prozent befindet es sich auf einem Preisniveau mit Wien. Mietwohnungen und -häuser kosten dort aktuell 13,70 Euro pro Quadratmeter.

Dieselben Medianpreise werden auch in Tirol aufgerufen. Beide Bundesländer zeichnen sich durch die hohe Lebensqualität und die niedrigsten Arbeitslosenquoten Österreichs aus. Besonders in den Touristenregionen wie Innsbruck, Kitzbühel oder Salzburg-Stadt werden noch höhere Preise verlangt. Zahlreiche Luxusobjekte inmitten der Tiroler Skigebiete sind ein zusätzlicher Faktor, dass die Mieten in Tirol mit 8 Prozent doppelt so stark wie in Salzburg gestiegen sind.

Günstiger Osten

Während Mieter in den westlichen Bundesländern am teuersten wohnen, ist der Osten mit Ausnahme von Wien am preiswertesten.

Die mit großem Abstand günstigsten Mietimmobilien werden im Burgenland angeboten. Der Quadratmeter kostet dort im Durchschnitt 7,90 Euro. Neben zahlreichen Bestandswohnungen drängen auch immer mehr Neubauten auf den Markt. Diese sind verglichen mit anderen Bundesländern noch äußerst preiswert.

Größere Preissprünge bleiben bislang aus, sodass selbst das zweitgünstige Bundesland Kärnten mit Mieten von 9,70 Euro pro Quadratmeter deutlich darüber liegt.

Das gilt auch für Oberösterreich, Niederösterreich und die Steiermark. Diese drei Bundesländer befinden sich auf ähnlichem Preisniveau von 10 Euro beziehungsweise 10,50 Euro pro Quadratmeter.