KMU wünschen mehr Unterstützung bei Nachhaltigkeit

1.200 befragte KMU nannten steuerliche Anreize, um ihre Unternehmen nachhaltiger zu machen.

Energiepreise, Inflation und der Krieg in der Ukraine bremsen die nachhaltige Entwicklung.

Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Europa wünschen sich einen Impuls von Europa, um ihre Unternehmen nachhaltiger zu machen. Dies geht aus einer Studie hervor, die im Auftrag Generali durchgeführt wurde.

Laut Studie erwarten sich KMU von den politischen Entscheidungsträgern steuerliche Anreize zur Förderung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen (73 % aller befragten KMU), subventionierte Mittel der Europäischen Union zur Finanzierung des grünen Übergangs (67 %) und einen Vorschuss für Bildung und Kapazitätsaufbau (63 %).

Höhere Hürden für die Einführung nachhaltiger Geschäftspraktiken

59 % der befragten KMU gaben an, dass sich die gestiegenen Energiepreise negativ auf ihr Nachhaltigkeitskonzept auswirken, während 58 % die Inflation als Grund nannten.

Immer mehr KMU sehen erhebliche Hindernisse bei der Umstellung auf Nachhaltigkeit in vielen Schlüsselbereichen. Jedes zweite KMU fühlt sich bei seinen Bemühungen durch Vorschriften und Bürokratie behindert – doppelt so viele als 2022.

Für 49 % der KMU mangelt es an öffentlichen Anreizen (2022: 28 %). Die KMU nannten auch das Fehlen eines klaren Rechtsrahmens sowie fehlende interne Fähigkeiten und Kompetenzen als Hindernisse, die im Vergleich zum Vorjahr zugenommen haben.

Nachhaltige KMU sind widerstandsfähiger gegen externe Schocks

Die Umfrage ergab weiters, dass 52 % der Unternehmen, die bereits einen Nachhaltigkeitsplan umgesetzt haben, eine positive Auswirkung der Wiederaufbaufonds der Europäischen Union bestätigten; verglichen mit nur 20 % der Unternehmen, die keinen solchen haben. Die Unternehmen mit den am weitesten entwickelten Nachhaltigkeitsplänen haben sich auch als widerstandsfähiger gegenüber externen Schocks wie Inflation, Energiepreissteigerungen oder dem Krieg in der Ukraine erwiesen.

Marco Sesana, General Manager der Generali Group, sagt: „KMU spielen eine zentrale Rolle als wahrer Motor unserer Wirtschaft. Es ist klar, dass neue Herausforderungen und Hindernisse die Bemühungen der KMU um mehr Nachhaltigkeit gefährden. Gleichzeitig erkennen die KMU, wo und wie sie unterstützt werden können, um diese Hürden zu meistern. Ich sehe das als Forderung an die politischen Entscheidungsträger in Europa. Die Bedeutung des nachhaltigen Wandels wird in dieser Untersuchung ebenfalls hervorgehoben: KMU, die nachhaltige Praktiken eingeführt haben, weisen bei den wesentlichen Kennzahlen eine bessere Entwicklung auf.“

KMU in Europa auf unterschiedlichem Nachhaltigkeitsniveau

Mehr als die Hälfte der befragten deutschen (55 %) und italienischen (51 %) KMU gaben an, dass sie bereits einen Plan für mehr Nachhaltigkeit umgesetzt haben oder demnächst einen solchen einführen werden.

Dahinter folgten Portugal (49 %) und Österreich (44 %). Unterdurchschnittlich ist dieses Bemühen in Frankreich, Ungarn, der Tschechischen Republik und in Kroatien.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der KMU mit einem Nachhaltigkeitsplan in ganz Europa um zwei Prozentpunkte. Den größten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete Italien mit 14, gefolgt von Deutschland mit acht und Ungarn mit vier Prozentpunkten. In allen anderen Ländern war ein Rückgang zu verzeichnen.