In Österreich wird zunehmend bargeldlos bezahlt

Österreicher bezahlen im Durchschnitt 107 Mal im Jahr mit ihrer Kontokarte. Was heißt das aber in Bezug auf ihr Konsumverhalten?

Die heimische Gastronomie und der stationäre Handel haben in den vergangenen Jahren mit Bezahl-Terminals regelrecht aufgerüstet. Man kann sagen: das Bezahlen mit der Plastikkarte ist im Alltag der Österreicher angekommen. Zwar sinkt mit dem Alter die Häufigkeit der Kontokarten-Zahlungen, aber der Betrag steigt. Und: „Cashless“ ist bei Frauen beliebter, sie zahlen öfter und höhere Beträge bargeldlos. Was sich noch in Österreichs Geldbörsen tut.

Immer häufiger wird „die Plastikkarte“ gezückt: Die Akzeptanz für bargeldloses Zahlen steigt bei den heimischen Verbrauchern.

Herr und Frau Österreicher zahlen jährlich im Durchschnitt 107 Mal mit Kontokarte – und damit um 40 Mal öfter als noch vor zwei Jahren.

Das belegt eine Analyse aller bargeldlosen Zahlungsvorgänge an „Point of Sale“-Terminals von BAWAG P.S.K.-Kunden im Zeitraum von Juni 2018 bis Mai 2019. Diese Analyse darf beispielhaft für Kunden anderer Banken verstanden werden.

Zu den bargeldlosen Zahlungsvorgänge zählen Zahlungen in den heimischen Supermärkten genauso wie Kartenzahlungen in Geschäften oder Gastronomiebetrieben.

Wann wir abheben

Der Durchschnittsbetrag einer bargeldlosen Zahlungen liegt laut Befragung bei 36 Euro.

Vor allem zum Wochenende hin greifen wir hierzulande gerne zum sprichwörtlichen „Plastikgeld“: Mehr als ein Drittel der bargeldlosen Zahlungsvorgänge– also etwa beim Einkauf oder Restaurantbesuch – erfolgen freitags (17 %) und samstags (18 %). Der Sonntag ist mit 5 % der Transaktionen im Vergleich der schwächste Wochentag.

Vor allem am späten Vormittag und mittags boomen die Kartenzahlungen hierzulande, denn 42 % der Zahlungsvorgänge finden zwischen 10 und 13 Uhr statt. Zwischen 11 und 12 Uhr ist mit 18 % die Hochphase der bargeldlosen Zahlungsvorgänge. Zwischen 10 und 11 Uhr werden auch mit durchschnittlich 39 Euro die höchsten Beträge mit Kontokarte bezahlt.

Unter 40-Jährige und Frauen setzen auf Bezahlen mit Kontokarten

Die Analyse zeigt zudem, dass es beim POS-Zahlungsverhalten geschlechter- und altersspezifische Unterschiede gibt.

Je älter der Kunde, desto weniger oft greift er zur Kontokarte: Österreicher im Alter von 20 bis 40 Jahren sind mit 140 Transaktionen jährlich die aktivsten Kartenzahler. 40- bis 50-Jährige zücken 123 Mal im Jahr die Kontokarte zum Bezahlen, 50- bis 60-Jährige nur 92 Mal. Bankkunden im Alter von 60 bis 70 Jahren greifen im Vergleich am wenigsten oft zur Kontokarte (67 Mal jährlich).

Die Auswertung zeigt auch, dass im Alter zwar die Häufigkeit der Kartentransaktionen abnimmt, aber die Höhe der Beträge zunimmt: Während die 20- bis 30-Jährigen noch durchschnittlich 25 Euro mit Karte bezahlen, sind es bei 40- bis 50-Jährigen schon 39 Euro.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Neben dem Alter zeigen sich auch geschlechtsspezifische Unterschiede: Denn Frauen (114 Transaktionen) greifen öfter als Männer zur Kontokarte, die in 101 Fällen bargeldlos bezahlen.

Demgegenüber begleichen Männer kleinere Beträge bargeldlos: 33 % der elektronischen Zahlungen liegen bei Männern unter 10 Euro, bei Frauen sind es 25 %.

Männer sind außerdem etwas „nachtaktiver“ als Frauen: Sie tätigen 16 % ihrer bargeldlosen Transaktionen am POS zwischen 18 Uhr abends und 9 Uhr früh, bei Frauen ist dieser Prozentsatz etwas geringer (13 %).

Selbstständigeres Kartenmanagement online

„Die heimischen Gastronomiebetriebe und der stationäre Handel haben in den vergangenen Jahren mit Bezahl-Terminals aufgerüstet. Zahlen mit Karte ist im Alltag der Österreicher angekommen, was wir am starken Anstieg der Transaktionen merken“, kommentiert Markus Gremmel von der BAWAG P.S.K. die Entwicklung.

Und was und wo bezahlen Sie? Und, vor allem: wie? Es macht immer Sinn, über sein Konsum- und vor allem: Bezahlverhalten nachzudenken!