Hier liegen die größten Risiken für Unternehmen
Es bleibt dabei: Wie im Vorjahr stehen Cybervorfälle und Betriebsunterbrechung im „Allianz Risk Barometer 2023“ global an der Spitze der meistgenannten Unternehmensrisiken.
Die Pandemie verliert nochmals deutlich an Stellenwert, neu im vorderen Feld ist dafür die Energiekrise. In Österreich wird auch Fachkräftemangel merklich öfter genannt als vor einem Jahr.
Die Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS) befragt jährlich Experten, wie sie die Risikolage für Unternehmen einschätzen. Darunter befinden sich auch Versicherungsmakler und Risikoexperten.
Die Ergebnisse bilden immer ein interessantes Stimmungsbild der heimischen Wirtschaft ab.
Die Ergebnisse im Folgenden.
Cyber und Betriebsunterbrechung bleiben meistgenannte Risiken
Die Teilnehmer konnten bis zu drei Risiken angeben, von denen sie glauben, dass es die wichtigsten sind.
Im aktuellen Risk Barometer stehen global, wie im Vorjahr, wieder Cybervorfälle aus Platz eins, ex aequo mit der Betriebsunterbrechung (jeweils 34 %). Als Risikofaktor stark nach oben geklettert sind „makroökonomische Entwicklungen“, von Platz 10 auf Platz drei (25 %).
Neu in der Tabelle ist das Risiko „Energiekrise“, das mit 22 % gleich auf Rang vier eingestiegen ist. Vor einem Jahr lag das Pandemierisiko noch mit 22 % auf Platz vier, jetzt ist es mit 7 % aus den Top-10-Risiken gefallen.
Die Ergebnisse in Österreich
Für Österreich gibt es wieder eine gesonderte Auswertung.
Auch hierzulande stehen Cyberrisiken an der Spitze (40 %), gefolgt vom Risiko „Energiekrise“ (38 %).
Cyberangriffe sind auch das meistgefürchtete Risiko für Betriebsunterbrechungen, sagt Stefanie Thiem, Hauptbevollmächtigte der AGCS in Österreich.
„Unternehmen jeder Größenordnung sollten daher konsequent und dauerhaft in die Stärkung ihrer Cyberkontrollen investieren.“
Betriebsunterbrechung auf Platz drei
Das Betriebsunterbrechungsrisiko liegt in Österreich heuer, verdrängt von der Energiekrise, auf Platz drei (32 %).
Sowohl Cyber als auch Betriebsunterbrechung haben, gemessen an den Anteilen der Antworten, gegenüber dem Vorjahr „nachgelassen“, anders als das Risiko Fachkräftemangel, das von 7 auf 24 % zugelegt hat.
Mittelfristig trotzdem optimistisch
Trotz der Risikolage: „Die gute Nachricht ist, dass wir bei vielen Betrieben kontinuierliche Verbesserungen in Sachen Resilienz und Risikomanagement feststellen“, sagt Joachim Müller, CEO der AGCS.
„Viele Unternehmen haben ihre Lieferketten robuster gemacht, sind besser gewappnet gegen Unterbrechungen ihres Geschäftsbetriebs und haben ihre Cyberkontrollen ausgebaut“, so Müller weiter.
Auch Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Allianz, gibt sich, zumindest auf längere Sicht, optimistisch: „Zum einen hilft die Zinswende, wovon nicht zuletzt Millionen von Sparern profitieren.“
Die Folgen, die über die erwartete Rezession im heurigen Jahr hinausgehen, zeichnen sich bereits ab, fährt Subran fort: „Ein forcierter Umbau der Wirtschaft in Richtung Dekarbonisierung sowie ein erhöhtes Risikobewusstsein in allen Teilen der Gesellschaft, das die soziale und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit stärkt.“