Deutlich mehr Firmenpleiten im 2. Quartal 2024

Fast ein Viertel mehr Insolvenzen als im Vorjahr; Dienstleistungsbereich am stärksten betroffen.

Im 2. Quartal 2024 stieg die Zahl der Insolvenzen in Österreich laut Daten von Statistik Austria im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 24,2 % auf 1.591.

Verglichen mit dem Vorquartal, Jänner bis März 2024, gingen die Firmenpleiten jedoch um 7,3 % zurück.

„Die Welle an Unternehmensinsolvenzen ist noch nicht abgeebbt. Zwar ging die Zahl der Firmenpleiten in Österreich im 2. Quartal verglichen mit den ersten drei Monaten 2024 um 7,3 % auf 1.591 zurück, im Vergleich zum 2. Quartal des Vorjahres ist das allerdings ein Anstieg um rund ein Viertel“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Besonders betroffen war der Dienstleistungsbereich, gefolgt von der Baubranche und dem Handel. Insgesamt gab es im 1. Halbjahr 2024 3.308 Insolvenzen, rund 28 % mehr als im 1. Halbjahr 2023.

Gleichzeitig gab es weniger Initiativen zur Gründung von Unternehmen. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 gab es rund 9 % weniger Registrierungen als im 1. Halbjahr 2023.

Dienstleistungsbereich, Bau und Handel am häufigsten von Insolvenzen betroffen

Nach Branchen gab es im 2. Quartal 2024 die meisten Insolvenzen bei den Finanzdienstleistungen/sonstigen Dienstleistungen (382), im Bau (273), im Handel (269), sowie in der Beherbergung und Gastronomie (219), wobei die Zahl der Insolvenzen grundsätzlich stark von der Anzahl der in den einzelnen Wirtschaftsbereichen aktiven Unternehmen abhängig ist.

Vergleichsweise wenige Insolvenzfälle wiesen die Bereiche Information und Kommunikation (67) und Sachgütererzeugung (94) auf.

Höchste Anzahl an Registrierungen im Dienstleistungsbereich

Im 2. Quartal 2024 wurden 13.892 Registrierungen rechtlicher Einheiten verzeichnet. Das sind um rund 12 % weniger als im 2. Quartal 2023 (15.756).

Im Unterschied zu einer Unternehmensgründung ist die Registrierung einer rechtlichen Einheit Teil eines Verwaltungsverfahrens und als Absichtserklärung zu verstehen. Sie bedeutet nicht unbedingt, dass auch tatsächlich eine wirtschaftliche Tätigkeit im Sinn von Umsatz oder Beschäftigung aufgenommen wird.

Dennoch sind Registrierungen ein wichtiger Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung. Die höchste Anzahl an Registrierungen wurde im 2. Quartal 2024 im Bereich Finanzdienstleistungen/sonstige Dienstleistungen (4.270), bei den persönlichen Dienstleistungen (3.213) und im Handel (2.599) verzeichnet. Eher wenige Registrierungen gab es in den Bereichen Verkehr (515), Information und Kommunikation (753), sowie Bau.