40 % haben zu wenig vorgesorgt
Fast die Hälfte von den derzeit 3,5 Millionen Österreichern, die älter sind als 50 Jahre, muss sparen und darauf achten, finanziell über die Runden zu kommen. Nahezu 40 Prozent sind der Meinung, sie hätten besser vorsorgen sollen.
Fast 3,5 Millionen Menschen gehören hierzulande der „Generation50+“ an. Rund 53,6 Prozent von ihnen sind Frauen, 46,4 Prozent Männer.
Das Meinungsforschungsunternehmen Marketagent.com hat dazu vor drei Wochen im Rahmen einer Online-Erhebung mehr als 1.500 Personen zwischen 50 und 79 Jahren befragt.
Vor allem Frauen gefährdet
Immerhin schätzt fast ein Drittel der in Summe Befragten seine finanzielle Situation als überdurchschnittlich ein. Mehr als 26 Prozent glauben, über eine unterdurchschnittliche finanzielle Ausstattung zu verfügen.
Deutliche Unterschiede zeigt die Studie zwischen den Geschlechtern auf. So würden 38 Prozent der Männer aber nur knapp 27 Prozent der Frauen ihre persönliche finanzielle Situation als überdurchschnittlich beschreiben. Umgekehrt sehen sich mehr als 30 Prozent der Frauen aber nur 22 Prozent der Männer in einer unterdurchschnittlichen Lage.
Knapp die Hälfte dieser Altersgruppe erklärt, dass sie sparen und darauf achten muss, mit dem Geld über die Runden zu kommen; Frauen (54,3 Prozent) sind dabei stärker betroffen als Männer (40,5 Prozent).
Sorgen, dass sie im Alter den Gürtel enger schnallen werden müssen, plagen 44 Prozent der Befragten insgesamt und die Hälfte der weiblichen Befragten. Knapp 40 Prozent sagen, sie hätten mehr für die Pension vorsorgen sollen.
Wie es Pensionisten geht
Die 842 Pensionisten in der Befragung sollten auch erklären, wie es ihnen „alles in allem“ in der Pension geht. Nur ein Fünftel erklärte, es gehe ihnen nun „viel besser als erwartet“, knapp 20 geht es etwas besser als erwartet.
Andererseits geben 10,8 Prozent an, dass es ihnen etwas schlechter und 4 Prozent, dass es ihnen viel schlechter gehe, als sie erwartet hatten.
Dabei zeigen sich große Unterschiede: Während nur 12,3 Prozent der 60- bis 69-Jährigen meinen, dass es ihnen (etwas oder wesentlich) schlechter als erwartet geht, sind es bei den 50- bis 59-Jährigen, die schon in Pension sind, 23,1 Prozent und bei den 70- bis 79-Jährigen 15,8 Prozent.
Alleinstehende geben ebenfalls deutlich öfter an, dass es ihnen nun schlechter geht, als Verheiratete oder in Partnerschaft Lebende.
Vor- und Nachteile in der Pension
Den größten Vorteil im Vergleich mit Berufstätigen sehen Pensionisten laut Studie in der freien Zeiteinteilung. Dahinter folgen „Freiheit und Unabhängigkeit“, „mehr Zeit für die Familie“ und „kein bzw. weniger Stress“. Dass das Leben in der Pension überhaupt keine Vorteile hat, glauben nur ganz wenige.
Mit deutlichem Abstand größter Nachteil der Pension ist es aber laut Umfrage, weniger Geld zur Verfügung zu haben. Insgesamt sind 46,9 Prozent aller befragten Pensionisten und 56,4 Prozent der bereits in Pension befindlichen 50- bis 59-Jährigen dieser Meinung.
Wovor sich Menschen im Alter fürchten
Angst hat die „Generation 50+“ vor allem vor körperlichen Beschwerden, Schmerzen und Krankheiten. Zwei Drittel aller Befragten fürchten sich davor. Sorgen um die geistige Fitness und die Angst, dement zu werden plagen 63 Prozent, bei den Über-70-Jährigen sind es bereits 71 Prozent.
Ebenfalls mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer hat Angst davor, nicht mehr selbstbestimmt und selbständig leben zu können.
23,5 Prozent der Befragten fürchten sich davor, zu verarmen und finanziell eingeschränkt leben zu müssen. Auffällig dabei ist, dass diese Angst von 32 Prozent der 50- bis 59-Jährigen, aber nur von rund 17 Prozent der Älteren geteilt wird.