Erhöhte Brandgefahr in der Weihnachtszeit

In der Adventszeit werden wieder in Millionen von Haushalten Kerzen angezündet. Das stimmungsvolle warme Licht fasziniert und sorgt für ein Gefühl der Geborgenheit und Ruhe. Mit der Ruhe ist es jedoch spätestens dann vorbei, wenn die Kerze mit ihrer 600 bis 800 Grad Celsius heißen Flamme einen Brand ausgelöst hat – und das kann schnell geschehen. Denn die hohe Strahlungswärme kann Gegenstände noch in mehreren Zentimetern Abstand entzünden. Mit etwas Umsicht lassen sich solche Brände allerdings vermeiden.

Jedes Jahr ereignen sich hierzulande zwischen 6.000 und 8.000 Brände. Dabei entstehen jährlich Gesamtschäden in Höhe zwischen 215 bis 420 Millionen Euro. Dies zeigen Statistiken der österreichischen Brandverhütungsstellen und des Verbandes der Versicherungs-Unternehmen Österreichs (VVO). Mehr als die Hälfte der Brandschäden entfällt auf den zivilen Bereich, also zum Beispiel auf Wohnungsbrände.

Im Durchschnitt sind pro Jahr etwa 1.300 Brände nach Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) auf offenes Feuer oder Zündquellen wie Kerzen zurückzuführen. Fast jeder fünfte Brand, der dadurch verursacht wurde, ereignet sich im Dezember. Schnell kann ein solcher Brand nicht nur das komplette Hab und Gut zerstören, sondern auch Menschenleben kosten. Doch das Brandrisiko lässt sich reduzieren, wenn man ein paar Verhaltensmaßnahmen berücksichtigt.

Baum richtig aufstellen, gießen und beaufsichtigen

Weihnachtsgestecke, Adventskränze und ähnliche Dekorationen, aber auch der Weihnachtsbaum müssen, wenn echte Kerzen verwendet werden, unbedingt einen festen Stand haben und weit entfernt von brennbaren Materialien wie Gardinen und Vorhängen stehen. Die Dekorationen und der Weihnachtsbaum müssen also so aufgestellt werden, dass die brennenden Kerzen darauf nichts anderes entzünden können – und zwar auch dann nicht, wenn diese beispielsweise aus Versehen von einem Kind oder einem Haustier umgestoßen werden.

Problematisch sind außerdem Dekorationen auf den Gestecken oder dem Baum, die schnell Feuer fangen, wie zum Beispiel Strohsterne. Zudem sollten echte Tannenzweige auf den Gestecken oder ein echter Baum regelmäßig gegossen werden, denn trockene Zweige wirken im Fall des Falles wie ein Brandbeschleuniger. Das Gießen hat auch den angenehmen Nebeneffekt, dass das Adventsgesteck oder der Weihnachtsbaum frischer aussieht und weniger schnell Nadeln verliert. Wichtig: Kerzen sollte man stets im Blick haben und diese löschen, wenn man den Raum verlässt.

Anderenfalls handelt man grob fahrlässig, was im Brandfall dazu führt, dass der Hausrat- und/oder Gebäudeversicherer die Schadensleistung im Verhältnis zur Schwere der Schuld reduzieren kann. Gut zu wissen: Es gibt Polizzen, in denen auch ein grob fahrlässig verursachter Schaden mitversichert ist oder optional gegen einen kleinen Aufpreis mitversichert werden kann. Im Schadenfall wird dann je nach Vereinbarung auch ein grob fahrlässig verursachter Schaden komplett oder bis zu einem bestimmten Höchstbetrag erstattet.

Rauchmelder installieren – LED-Beleuchtungen nutzen

Eine sinnvolle technische und durchaus auch stimmungsvolle Alternative zu echten Kerzen und der offenen Flamme am Weihnachtsbaum sind elektrische Lichterketten und Beleuchtungen. Die LED-Varianten sind hier eine besonders sichere und energiesparende Variante, da sie durch einen Trafo mit Strom versorgt und nicht heiß werden.

Weitere Hinweise über mögliche Brandgefahren im Wohnbereich und sowie Brandverhütungs-Maßnahmen enthält das Webportal des Österreichischen Zivilschutzverbandes. Entsprechende Tipps gibt es auch im Webauftritt des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbands und in der herunterladbaren Broschüre „Brandschutz – Informationen für den Heimbereich“ des KFV.

Besonders wichtig beim Thema Brandschutz sind Rauchmelder. Sie bieten Sicherheit – und zwar nicht nur während der brandgefährlichen Adventszeit. Deshalb empfehlen die Spezialisten des KFV, Rauchmelder in jeder Wohnung insbesondere im Flur, im Schlaf- und in den Kinderzimmern anzubringen. Rauchwarnmelder müssen laut KFV mit einem CE-Zeichen – geprüft nach EN 14604 – versehen sein und sollten auch das neue Qualitätszeichen „Q“ für erhöhte Anforderungen aufweisen.